Wieder was gelernt - daran erkennst du die Zirbe

WIEDER WAS GELERNT - DARAN ERKENNST DU DIE ZIRBE.

 

Unsere stolze Zirbe gehört zur Familie der Kieferngewächse und trägt viele Namen. Lateinisch Pinus Cembra, wird sie auch Zirbelkiefer, Zirbel und sogar Arbe oder Arve genannt. Wind und Wetter, Blitzeinschläge und Frost zerzausen die Zirbe über die Jahre. Und dennoch ragt sie bis zu 30 Meter in die Höhe und kann Schätzungen zufolge biblische 1.000 Jahre alt werden. Doch wie erkennt man die wohlduftende „Königin der Alpen“?

 

DER STANDORT: DER HOHE THRON DER KÖNIGIN

Weit oben, oft über den Wolken thront die Zirbe. Beginnend ab knapp 1.500 Metern Seehöhe, häufig erst ab 1.700 Metern, ist die europäische Zirbe hauptsächlich in den Alpen und Karpaten beheimatet. Auch der bevorzugte Untergrund der Zirbe ist unwirtlich, zieht sie doch extrem saure und nährstoffarme Podsolböden vor. Und selbst kalte Temperaturen schrecken sie nicht: -40°C übersteht sie unbeschadet, die Jahresmitteltemperaturen im Zirbengebiet liegen gerade einmal am Gefrierpunkt.

 

ÄSTE UND STAMM: VOM BODEN NACH OBEN

Die kurzen Äste der majestätischen Zirbe zeigen an den Enden nach oben und erreichen einen Brusthöhendurchmesser von knapp 1,7 Metern. Der gerade Stamm der jungen Bäume endet in einer schmalen Krone, deren Äste oft bis zum Boden reichen. Besonders freistehende Altbäume können bislang bizarre Formen aufweisen und sind oft mehrstämmig oder krummschäftig.

 

RINDE UND WURZEL: GLATT IN DER JUGEND, RISSIG IM ALTER

Auch eine Königin altert. So ist die Rinde des jungen Baumes noch glatt und gräulich-grün glänzend. Mit den Jahren wird sie warziger und verfärbt sich gräulich-braun, bevor die braune Rinde im Alter rissig und schuppig wird. Auch die Wurzel der Zirbe verändert sich mit der Zeit: Die zu Beginn ausgebildete Pfahlwurzel entwickelt sich schnell zu weitreichenden Senkerwurzeln, die in Gesteinsspalten eindringen und die Zirbe fest im unwirtlichen Gelände verankern.

 

DIE NADELN: BLÄULICH-GRÜN MIT STUMPFER SPITZE

Die bläulich-grünen Nadeln der Zirbe sind meist 4 bis 8 Zentimeter lang und knapp 1 Millimeter dick. Sie sind dreikantig und verfügen über eine stumpfe Spitze. Die zahlreichen Kurztriebe weisen mehrere Büschel zu je fünf Nadeln auf. Bis zu 12 Jahre verbleiben die Nadeln am Baum, bevor sie abfallen und in den Zirbenwäldern zur Bildung gewaltiger Mengen an Rohhumus verhelfen, was zur Verjüngung der Zirbe beiträgt.

 

FRUCHT UND BLÜTE: SELTEN ABER REICHHALTIG

Gut Ding braucht Weile. So dauert es 50 bis 80 Jahre, bis die Zirbe zu blühen beginnt. An einem Baum trägt sie sowohl männliche als auch weibliche Blüten, die alle 6 bis 10 Jahre von Mai bis Juli blühen. Im September oder Oktober des Folgejahres sind die fettreichen Samen reif und die Zapfen voll ausgebildet. Die Zapfen sind etwa 12 Zentimeter lang und 7 Zentimeter breit und verändern ihre grünlich-violette Farbe im reifen Zustand zu einem satten Rotbraun. All diese Merkmale dienen dazu, die „Königin der Alpen“ zu erkennen, die als dichter, gesunder Wald einzigartigen Schutz vor Lawinen oder auch Überschwemmungen bietet. Sie bildet auf 2.000 bis 2.800 Metern Seehöhe die Wald- und Baumgrenze im alpinen Raum. Daher ist sie gleichzeitig leicht und schwer zu finden: Sie ist ganz oben. Aber da muss man erst einmal hingelangen.

Tags: Zirbe

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